Schlafstörungen

 

 

 

Wenn man frisch gebackenen Eltern fragen würde „Hat ihr Kind Schlafstörungen?“, würden viele diese Frage sicherlich bejahen. Doch in welchem Fall handelt es sich tatsächlich um eine Schlafstörung?

 

 

Wann haben Kinder Schlafstörungen?

Für die gesamte Entwicklung, Speicherungen von Lernprozessen und Informationen im Langzeitgedächtnis, die Hirnreife und auch die psychische Gesundheit ist es von großer Bedeutung, dass Kinder in der Lage sind einen tiefen und erholsamen Schlaf abzuhalten. Um eine Schlafstörung handelt es sich, wenn das Kind seine Schlaffähigkeit verliert. Dies kann sich in einer auffälligen Verkürzung der Schlafphasen äußern oder aber Kinder finden erst gar nicht oder nur noch sehr schwer in den Schlaf. Das körperliche Loslassen, was nötig ist zum Schlafen, ist nicht mehr möglich. Der Schlaf ist geprägt durch starke Unruhe und wird ständig unterbrochen, so dass der Übertritt in einen tiefen und andauernden Schlaf nicht gelingen kann.

 

Als Richtwert für das gesunde Schlafbedürfnis von Kindern kann man folgende Zahlen zur Hilfe nehmen:

  • bis zum 3. Monat: 14–20 Stunden täglicher Schlaf
  • 4.-5. Monat zwischen 12–17 Stunden
  • 6.-12. Monat zwischen 11–15 Stunden
  • 1.-4. Lebensjahr 10–14 Stunden
  • 5.-6. Lebensjahr 9,5–13,5 Stunden

Besonders in den ersten Lebensmonaten ist es für das kindliche Schlafbedürfnis nicht entscheidend, dass die Schlafzeiten am Stück abgehalten werden. Am Ende des Tages kommt es auf die Summe und die Qualität des Schlafes an!

Mögliche Ursachen von Schlafstörungen

Ursachen von Schlafstörungen können sehr unterschiedlichen Ursprungs und sehr vielschichtig sein. Meinen Beobachtungen nach sind es häufig Geschehnisse, die bereits in der Schwangerschaft und unter der Geburt den Organismus der kleinen Patienten nachhaltig beunruhigen oder beschäftigen.

 

In der ausführlichen Anamnese, die einer klassischen homöopathischen Behandlung vorausgeht, konnte ich gehäuft folgende vorangegangene Ereignisse bei Kindern mit Schlafstörungen beobachten:

Pränatale Ereignisse

Schon vor der Schwangerschaft gibt es Faktoren, die auf das geplante Kind Einfluss nehmen.

 

Die Umstände rund um den Zeugungszeitpunkt und die damit verbundene Gefühlswelt der Mutter können erste Grundsteine für Schlafstörungen sein. Nicht selten handelt es sich heute um eine künstliche Befruchtung, die das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft mit sich bringt. Geht eine der befruchteten Eizellen ab (auch unbemerkt) spricht man vom sogenannten „verstorbenen Zwilling“. Man weiß heute schon um die Folgen und die Auswirkungen von diesem Ereignis im Mutterleib für den erhaltenen Fötus. Eines der ersten Anzeichen für einen „verstorbenen Zwilling“ kann eine Schlafstörung von Geburt an sein.

 

In der Schwangerschaft selbst können die auslösenden Momente für eine Schlafstörung ganz unterschiedlicher Genese sein. Häufig sind es emotional belastende Momente für die Mutter wie ein Umzug, ein Trauerfall in der Familie oder Stress im Job. Auch eine unsichere oder komplizierte Schwangerschaft löst Ängste aus und kann zu Kummer führen. Auf körperlicher Ebene kann es zu vorzeitigen Wehen kommen. Der Einsatz von Medikamenten (z.B. Antibiotika, Hormone, Wehenhemmer, Magnesium hochdosiert etc.) kann den Organismus des Fötus schon im Mutterleib aus dem Gleichgewicht bringen.

Perinatale Ereignisse

Die Geburt ist ein besonders sensibler Moment und wird von jeder Frau unterschiedlich erlebt.

 

Spontangeburten nehmen tendenziell ab. Kommt ein Kind besonders schnell zur Welt (z.B. durch schnell & heftig einsetzende Wehen oder Notsectio), sind Mutter & Kind häufig überrascht und seelisch überfordert mit der schnellen Niederkunft. Der Grundstein für Unruhe und Schlafstörungen wurde gelegt. Zu beobachten ist ebenfalls, dass Kaiserschnitt-Kinder eine gewisse Unsicherheit aufweisen, und schon die Babys durch den radikalen Eintritt in die Welt zur Unruhe und Schlafstörungen tendieren.

 

Der Einsatz von Schmerzmitteln und Narkotika unter der Geburt stellt für das ungeborene Kinde durch seine geringe eigene Entgiftungsleistung eine Belastung dar. Der „Medikamenten-Cocktail“ kann auch nach der Geburt noch Einfluss haben auf die Reizbarkeit und das Wohlbefinden des Kindes.

 

Direkt im Anschluss an die Geburt findet zumindest bei ca. 24 % der Eltern das Bonding zwischen Eltern und Kind statt. Andere Elternteile erleben das Bonding schon in der Schwangerschaft sehr intensiv oder aber erst in den Tagen nach der Geburt. Wird dieser besondere Moment unterbrochen oder gestört, kann es die Eltern und den Säugling in Unruhe und Unsicherheit versetzen – was wiederum zu Schlafstörungen führen kann.

 

Ist die Mutter im Wochenbett besonderem Stress oder Termindruck ausgesetzt, schlägt sich auch das leider auf die Schlaf- und Entspannungsfähigkeit des Kindes nieder. Kind und Mutter sind schon im Mutterleib eine sehr enge Symbiose. Die Gefühle und der seelische Zustand der Mutter haben durchaus Einfluss auf das ungeborene Kind. Diese Symbiose setzt sich nach der Geburt nahtlos fort.

Postnatale Ereignisse

Nach der Geburt steht das gegenseitige Kennlernen der Eltern und dem Kind im Vordergrund. Wie sind die Schlafgewohnheiten des Kindes? Welche Vorlieben hat mein Kind beim Schlafen? Für Kinder die per Definition als Schreibabys das Licht der Welt erblicken, gilt im Prinzip die gleiche Ursachenforschung wie bei Kindern mit Schlafstörungen. Hier ist ebenfalls etwas aus dem Rhythmus oder Gleichgewicht geraten und nur die Anamnese kann verraten, wo ich als Kinderheilpraktikerin homöopathisch ansetzen kann.

 

Auch Koliken gehören zu den häufigsten Ursachen für Schlafstörungen bei Kleinkindern. Hier lohnt es sich neben dem Abfragen der Schwangerschaft, Geburt, Stressfaktoren und den Stillgewohnheiten auch eine fundierte Symbioselenkung des Darms durchzuführen.

 

Der Schlaf kann auch von akuten Geschehnissen wie der Zahnung oder lästigen Atemwegsinfekten unterbrochen werden. Mehr über die Infektanfälligkeit von Kindern erfahren Sie hier. Ein Zusammenhang von Impfungen und veränderten Schlafgewohnheiten ist ebenfalls häufig zu beobachten. Die Menge an injizierten Informationen einer 6-fach-Impfung bringen den Organismus der Kleinen nachhaltig in Aufruhr. Der Schlafrhythmus kann sich enorm verkürzen, so dass lediglich 30-45 Minuten Schlaf am Stück möglich werden. Geprägt ist das Verhalten der Kinder von vielem Schreien. Sind die Kinder etwas älter und die Schlaffähigkeit erfährt Einschränkungen z.B. durch Einnässen, Alpträume oder Sorgen die hinderlich sind beim Einschlafen, kann ein Blick ins Familiensystem Aufschluss geben. Möglicherweise besteht ein Konflikt im System oder außerhalb, den das Kind beschäftigt und nicht zur Ruhe kommen lässt.

 

Betonen möchte ich an dieser Stelle, dass all diese Beispiele lediglich aufzeigen, auf welchen Spuren man sich bei der Suche nach der Ursache bewegen kann. Entscheidend ist immer, was und ob der auslösende Moment etwas bei der Mama oder dem Kind verändert hat. Nicht jedes der genannten Beispiele führt automatisch zu Schlafstörungen von Kindern.

Was kann die Homöopathie gegen Schlafstörungen tun?

Mithilfe der Homöopathie ist es möglich, auf die unterschiedlichen Ereignisse und die resultierenden Schlafstörungen einzugehen. Das Zellgedächtnis erhält einen Anschwung zur Selbstregulierung und Regenration. Ausschlaggebend für die richtige und individuelle Arznei ist die Ursache / Causa. Anhand des individuellen Themas lassen sich in der Materia medica (Arzneimittelkunde) entsprechend passende homöopathische Arzneien finden. 


Als Kinderheilpraktikerin in Hamburg berate ich sie gerne zum Thema Schlafstörung bei ihrem Kind.

 

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CO.med Ausgabe August 2016 - Artikel zum Thema Schlafstörungen
Fachartikel Schlafstörungen_COmed Ausgab
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* Bei der hier vorgestellten Behandlungsmethode handelt es sich um Therapieverfahren der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin, die nicht zu den allgemein anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin gehören. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkung sowie Indikationen der vorgestellten Therapieverfahren beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungswerten in der jeweiligen Therapierichtung selbst, die von der Schulmedizin nicht geteilt werden.